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Mega-Gehälter und absurde Klauseln: So funktioniert ein NFL-Vertrag

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NFL in der Offseason ist langweilig? Stimmt nicht! Oft im Fokus, wenn der Ball nicht fliegt: der wilde Transfermarkt und die Verträge der Spieler. Astronomische Gehälter und ein krasses Wettbieten um die Stars der Liga sind dabei längst keine Seltenheit mehr.

Doch bei all den Rekordsummen – es gibt strikte Rahmenbedingungen, die Teams und Spieler einhalten müssen, wenn sie einen Vertrag unterschreiben. Ein Überblick.

Nicht jeder NFL-Vertrag ist gleich

Rookie Contract:
Auf der großen NFL-Bühne angekommen, unterschreiben Rookies, die im Draft ausgewählt wurden, einen Vertrag über eine Laufzeit von vier Jahren. Bei Undrafted Rookies beträgt die Laufzeit drei Jahre. Die 32 Erstrundenpicks besitzen zudem eine sogenannte "Fifth-Year-Option", die das Team nach der dritten Saison ziehen kann, um aus einem Vier- einen Fünfjahresvertrag zu machen.

Generell gilt: Je höher der Draftpick, desto fetter das Gehalt. Das Grundgehalt unterscheidet sich dabei nur geringfügig, Unterschiede gibt es vor allem beim Signing Bonus, also der Summe, die mit Vertragsunterschrift fällig wird. Alles zu den verschiedenen Gehaltsformen findest du hier.

Der letztjährige First-Round-Pick der Patriots, Christian Gonzalez, erhält über vier Jahre einen Signing Bonus von rund 8 Millionen US-Dollar. Zweitrundenpick Keion White dagegen "nur" rund 2,7 Millionen US-Dollar.

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Standard Contract:
Ein Vertrag für Spieler des aktiven 53-Mann-Kaders. Die Laufzeit kann ebenso variieren wie das Gehalt. Eine Grenze nach oben gibt es nicht. Große Stars wie Joe Burrow, Justin Herbert oder Lamar Jackson unterschrieben zuletzt über fünf Jahre. Ausnahmen gibt es aber zuhauf, bestes Beispiel: Patrick Mahomes und sein Zehnjahresvertrag bei den Kansas City Chiefs.

Minimum Contract:
Wie der Name schon sagt, erhalten Spieler bei diesem Vertrag das im Tarifvertrag festgelegte Mindestgehalt. Doch Vorsicht: Das ist nicht bei jedem Spieler identisch. Das Salär richtet sich nämlich nach der Erfahrung des Athleten. Rookies kassieren beispielsweise 795.000 US-Dollar, ein Spieler mit einem Jahr Erfahrung bereits 915.000 US-Dollar. Weitere Staffelungen folgen nach zwei, drei und vier bis sechs Jahren. Veterans, die sieben Jahre oder länger in der Liga sind, müssen mindestens 1,210 Millionen US-Dollar verdienen.

Future Contract
Diesen Vertrag unterschreiben nach Ablauf der regulären Saison oft Spieler, die nicht zum Stammpersonal eines Teams gehören und sich jedes Jahr neu beweisen müssen. Für die Teams hat ein Zukunftsvertrag vor allem finanzielle Vorteile. Spieler, die einen Future Contract unterschreiben, zählen nämlich nicht zum 53-Mann-Kader und belasten damit auch nicht den Salary Cap. Stattdessen sind sie Teil des 90-Mann-Kaders. Sie sind somit keine vertragslosen Spieler und können auch nicht einfach so von anderen Teams geholt werden.

Franchise Tag
Vor allem zu Beginn der Offseason relevant: der Franchise Tag. Ein Spieler, dessen Vertrag ausläuft, kann so ein weiteres Jahr an das Team gebunden werden. Der Tag ist quasi ein Einjahresvertrag. Es gibt drei verschiedene Formen:

  • Exklusiver Franchise Tag: Keine Verhandlung mit anderen Teams. Das Gehalt bestimmt sich wie folgt: Durchschnitt der höchsten fünf Gehälter der jeweiligen Positionsgruppe aus den vergangenen fünf Jahren ODER 120 Prozent des Gehalts aus der Vorsaison.
  • Nicht-exklusiver Franchise Tag: Verhandlung mit anderen Teams möglich. Bei einer Einigung kann das bisherige Team mit einem identischen Angebot gleichziehen. Zieht das bisherige Team nicht gleich, kann der getaggte Spieler für zwei Erstrundenpicks wechseln.
  • Transition Tag: Ähnlich wie der Nicht-exklusive Tag. Einzige Ausnahme: Das Gehalt des getaggten Spielers ist etwas niederiger und sein bisheriges Team erhält keine Kompensation, falls er anderswo mehr Geld geboten bekommt. Aktuelles Beispiel: Patriots-Safety Kyle Dugger.

Restructured Contract:
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass ein Vertrag umstrukturiert wird. Dabei werden oft Grundgehalt und Signing Bonus umverteilt, um dem Team im jeweiligen Jahr mehr Geld für die Verpflichtung weiterer Stars zu geben (siehe Salary Cap). Als gutes Beispiel dient Tom Brady, der im Laufe seiner Patriots-Zeit gleich mehrfach seinen Vertrag umstrukturierte. So etwa im Jahr 2012, als er sein Grundgehalt von 5,75 Millionen US-Dollar auf 950.000 reduzierte. Das übrige Gehalt wurde in Form von Bonuszahlungen über mehrere Jahre gestreckt ausgeschüttet. So konnten die Patriots kurzfristig 7,2 Millionen US-Dollar an Cap Space schaffen und Brady ein schlagkräftiges Team an die Seite stellen.

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Das sind die verrücktesten Vertragsklauseln

Nicht selten bauen Teams gewisse Klauseln in die Verträge ihrer Spieler ein. Während viele gewöhnliche Vereinbarungen meist nicht publik gemacht werden, gelangte über die Jahre dennoch die ein oder andere verrückte Klausel an die Öffentlichkeit.

  • Eddie Lacy, 2017: Die finanzielle Entlohnung für den kräftigen Running Back war bei den Seattle Seahawks beispielsweise an bestimmte Gewichtsziele geknüpft. So bekam Lacy für jedes Kilogramm, das er verlor, einen bestimmten Bonus. Ähnliches gilt übrigens auch für viele O-Liner.
  • Dez Bryant, 2012: Der exzentrische Receiver sollte sich wieder mehr auf Football konzentrieren. Dafür verankerten die Cowboys eine Vertragsklausel, die in etwa besagte, dass sich Bryant jeden Nachtclub-Besuch genehmigen lassen musste. Zudem wurden Kameras am Haus angebracht, um zu überprüfen, wann der Starspieler das Haus verließ und wann er wiederkam.
  • Kyler Murray, 2022: Viel Kritik gab es indes für die Arizona Cardinals, die eine sogenannte "Hausaufgaben-Klausel" in den Vertrag ihres Quarterbacks integrieren wollten. Murray sollte sich verpflichten, in seiner Freizeit mindestens vier Stunden pro Woche eigenständig Videoanalysen zu machen oder das Playbook zu lernen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit strichen die Cardinals schlussendlich diese Klausel.
  • Jerod Mayo, 2023: Auch in Trainerverträgen gibt es Klauseln. So verlängerten die Patriots vor einem Jahr den Vertrag ihres damaligen Linebacker Coaches und schrieben in sein Arbeitspapier, dass er der Nachfolger von Bill Belichick werden würde, sollte dieser abtreten. Dadurch konnten sie in der Offseason nach dessen Abschied schnell handeln, ohne einen aufwendigen Bewerbungsprozess zu starten.
JM

Die außergewöhnlichsten Verträge der NFL-Geschichte

10 Jahre, 450 Millionen US-Dollar. Mit diesem Rekord-Vertrag schrieb Patrick Mahomes im Jahr 2020 Geschichte. Während das Gesamtvolumen noch immer einsame Spitze ist, entwickelte sich das Gehaltsgefüge in den letzten Jahren weiter rapide. Mit 45 Millionen US-Dollar pro Jahr liegt der Chiefs-Quarterback in dieser Kategorie inzwischen nämlich "nur" noch auf Rang acht. Unter anderem Joe Burrow (55 Millionen pro Jahr), Justin Herbert (52,5 Millionen pro Jahr) und Lamar Jackson (52 Millionen pro Jahr) überflügelten Mahomes bereits. Die Grenze verschiebt sich in der modernen NFL immer weiter nach oben. 

Auch Browns-Quarterback Deshaun Watson befindet sich mit 46 Millionen US-Dollar pro Jahr vor Mahomes – sein Vertrag ist jedoch auch darüber hinaus bemerkenswert. So ist sein gesamtes Gehalt in Höhe von 230 Millionen US-Dollar nämlich zu 100 Prozent garantiert und an keine Bedingungen geknüpft. In dieser Größenordnung gab es das noch nie. 

Der größte Vertrag der Patriots-Historie geht übrigens immer noch auf Tom Brady zurück. Im Jahr 2010 unterschrieb dieser eine Verlängerung über vier Jahre, die ihm insgesamt 72 Millionen US-Dollar einbrachte. Bis heute Patriots-Rekord – und im Vergleich zu den aktuellen Summen fast gar ein Schnäppchen.

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