18 Spieler bewertete Pro Football Focus am 6. Spieltag mit Bestnoten, darunter etablierte Stars wie Odell Beckham Jr. und Derek Carr â und Rookie Mac Jones von den New England Patriots. Als sechstbester Spieler ĂŒberhaupt. Und als zweitbester Quarterback. Eine Ăberraschung? Vielleicht ein bisschen, aber irgendwie auch nicht. Eher ein positiver Trend.
Sicher ist: Mac Jones' Entwicklung geht in die richtige Richtung. Dass er auf dem Feld ein ganz besonderer Spieler fĂŒr die New England Patriots sein kann, hat er inzwischen mehrfach angedeutet. Dass es aber auch abseits des Platzes viel Gutes ĂŒber Jones zu erzĂ€hlen gibt, zeigen diese Fakten ĂŒber den Spielmacher.
1. Mac ist gar nicht sein richtiger Vorname
RĂ€umen wir zunĂ€chst einen Irrtum aus dem Weg. Mac Jones heiĂt in Wirklichkeit Michael McCorkle Jones. Die Eltern Holly und Gordon entschieden sich bei seiner Geburt 1998, ihren Sohn Michael zu nennen und McCorkle, Holly Jones' MĂ€dchennamen, anzuhĂ€ngen.

"Ich habe den Namen immer gehasst, weil er so lang war", erzĂ€hlte Holly Jones einmal dem Internetportal AL.com. Doch um den Familiennamen zu erhalten, entschied sich die Familie fĂŒr die Lösung mit dem zweiten Vornamen â und kĂŒrzte diesen in GesprĂ€chen dann einfach immer "Mac" ab.
2. Sein Vater war Tennis-Profi
Michael "Mac" Jones wuchs in einer sportverrĂŒckten Familie auf. Sowohl Mutter Holly als auch Vater Gordon spielten lange Zeit Tennis, zuerst an der UniversitĂ€t â und Gordon spĂ€ter sogar als Profi, nachdem er die Einzel- und Doppelmeisterschaft der kleineren und mittleren Colleges gewonnen hatte. Bevor er die Tennisschuhe an den Nagel hĂ€ngte und mit seiner Frau zusammen Partner in einer Anwaltskanzlei wurde, erreichte er Platz 322 in der Weltrangliste und scheiterte in einem Wimbledon-Qualifikationsmatch nur knapp am Australier Dale Collings.
Die Jones-Eltern gaben ihre Liebe fĂŒr den Tennissport an ihre drei Kinder weiter. Tochter Sarah Jane spielte selbst am College, wĂ€hrend die Söhne Will und Mac zwar auch immer wieder gegen den gelben Filzball schlugen, aber ihr Herz dann doch an FuĂball und Football verloren.
Heute nach Mac Jones' Tennis-Skills gefragt, verweisen Schwester Sarah Jane und Vater Gordon gerne auf seine solide Vorhand und den guten Aufschlag. KörpergröĂe und ArmstĂ€rke vom Quarterback helfen beim Tennis trotz mangelnder Technik eben auch dann, wenn man die meiste Zeit seiner Kindheit auf dem Footballfeld verbracht hat.

3. Er wusste schon als Kind, dass er Footballspieler werden wĂŒrde
Als Mac Jones sieben Jahre alt war, gab ihm seine Lehrerin in der Schule folgende Aufgabe: Schreibe einen Brief an dein zukĂŒnftiges Ich und erzĂ€hle darin von deinen Hoffnungen fĂŒr die Zukunft. Die Briefe der Schulkinder wurden anschlieĂend verschlossen und erst im Abschlussjahr wieder geöffnet.
Sieben Jahre spÀter, als der Tag gekommen war, an dem in der Schule die alten Briefe geöffnet wurden, hatte Jones diese bereits verlassen und sich an der University of Alabama eingeschrieben. Was in seinem Brief drin stand, erfuhr seine Mutter dennoch wenig spÀter: "Ich werde ein Sportstipendium haben. Ich werde wahrscheinlich Quarterback spielen, so wie jetzt eben auch schon." Jones behielt recht.
Der Brief, den er in der fĂŒnften Klasse geschrieben hatte, war nicht die erste korrekte Vorhersage des jungen Mac. Schon drei Jahre zuvor hatte er sich noch gröĂeren Zielen verschrieben gehabt: die NFL zu erreichen. "Wenn ich groĂ bin, will ich Footballspieler werden", stand auf seinem Arbeitsblatt vom 3. November 2005. "Vielleicht bin ich in der NFL. Ich weiĂ aber nicht, bei welchem Team." Vielleicht wusste er das damals noch nicht. Kurz nachdem er nach New England gedraftet wurde, verriet Jones aber, dass er klammheimlich schon immer zu den Patriots wollte.
4. Jones coachte als Student ein weibliches Flag-Football-Team
Hochschulsport ist ein ganz groĂes Ding in den USA â nicht nur auf höchster Ebene im College Football. WĂ€hrend der Vorlesungszeit haben die meisten UniversitĂ€ten eigene Hobby-Ligen, in denen Studierende gegeneinander antreten, beispielsweise im Flag Football.Â
Die Tradition in Alabama will, dass die Student-Athletes sich an diesen Hobby-Ligen beteiligen â aber nicht als Spieler, sondern als Trainer. Mac Jones coachte aber nicht, weil er musste, sondern weil er richtig Bock hatte. Kelly Keil, Spielerin aus seinem Studentinnen-Team, beschrieb ihn einmal als eine "perfekte Mischung aus albern und diszipliniert". Im ersten Training lieĂ Jones seine Spielerinnen direkt sprinten, um die schnellsten Playmaker zu erkennen und in seinem Notizbuch verrĂŒckte TrickspielzĂŒge fĂŒr sie zu zeichnen

Der Quarterback konnte als Trainer aber nicht nur Taktik, sondern auch Emotion. An einem Spieltag wurde es dem Schiedsrichter zu viel, sodass er Jones des Feldes verwies. Keil zufolge habe der Referee wohl einfach nur die lauteste Person eliminieren wollen: Mac Jones.
Der sonst so zurĂŒckhaltend wirkende Mac Jones konnte schon immer auch andere Seiten an sich zeigen â das haben seine Kritiker auch in der NFL inzwischen erkannt.
5. Er musste am College zwei Stars den Vortritt lassen
Das Image als stiller Beobachter kommt nicht von ungefĂ€hr, denn als Footballspieler am College blieb Jones lange Zeit nur im Hintergrund. UrsprĂŒnglich hatte er der University of Kentucky zugesagt, entschied sich dann jedoch kurzfristig um, als die renommierte University of Alabama, das Football-Powerhouse, ihm doch noch ein Angebot unterbreitete.
Der Herausforderung in Alabama war sich Jones bewusst. Starter Jalen Hurts (heute Stammspieler bei den Philadelphia Eagles) ging 2017 als unangefochtener Quarterback in die Saison. Tua Tagovailoa (heute bei den Miami Dolphins) kam im selben Jahr wie Jones neu ins Team und wurde Backup. FĂŒr Jones blieb zunĂ€chst nur das Zuschauen â und auch als Tagovailoa Hurts abgelöst hatte, blieb fĂŒr ihn nur die Backup-Rolle.
Erst nach Tagovailoas Verletzung und Abgang Richtung NFL durfte Mac Jones im vierten Jahr an der Uni die Geschicke der Alabama-Offensive leiten â und wie er das tat. Ungeschlagen fĂŒhrte er sein Team ins Finale und dort mit 464 Passing Yards und fĂŒnf Touchdowns zum Gewinn der nationalen Meisterschaft gegen die Ohio State University. Die TĂŒr zur NFL und zu den New England Patriots war nun weit offen.














