Tom Brady, Adam Vinatieri, Julian Edelman und Rob Gronkowski â sie alle sind Patriots-Legenden und jedem Fan ein Begriff. Doch was ist mit den Spielern, die bei den New England Patriots ebenfalls eine Ăra geprĂ€gt haben, aber vielleicht nicht die gleiche öffentliche WertschĂ€tzung bekommen haben wie ihre prominenten Mitspieler? Kennst du zum Beispiel "Mr. Patriot" â unseren aktuellen Coach der Wide Receiver mit glorreicher Vergangenheit?
Hier kommen fĂŒnf Pats-Spieler, von denen du vielleicht schon mal gehört hast â aber dir nicht annĂ€hernd vorstellen kannst, wie gut und wichtig sie eigentlich waren. Gut, dass sich das mit diesem Artikel Ă€ndern lĂ€sst.
Wide Receiver Stanley Morgan (1977-1989)
Lange Zeit war Morgan einer der gefĂŒrchtetsten Receiver der NFL â besonders bei den tiefen PĂ€ssen. Im Schnitt sammelte er ĂŒber seine Karriere hinweg unglaubliche 19,4 Yards pro Catch. Bis heute hat kein Patriots-PassempfĂ€nger fĂŒr die Franchise mehr Receiving Yards (10.352) angehĂ€uft. Hinter ihm rangieren Rob Gronkowski, Wes Welker und Julian Edelman mit ĂŒber 2.000 Yards Abstand auf den PlĂ€tzen 2, 3 und 4.

Bis heute sind viele von Morgans damaligen Teamkollegen bestĂŒrzt darĂŒber, dass er nicht in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen wurde â trotz Ă€hnlicher Zahlen wie beispielsweise die zwei Steelers-Legenden Lynn Swann und John Stallworth. Dass Stanley Morgans Bronzestatue nicht in der Ruhmeshalle steht, liegt wohl daran, dass zu seiner Zeit die Patriots kein ĂŒberdurchschnittlich gutes Team waren. WĂ€hrend seiner 13 Jahre in New England erreichte die Mannschaft nur fĂŒnfmal die Playoffs.
Könnte man den perfekten Patriots-Receiver fĂŒr die Hall of Fame bauen, wĂŒrden als Bauteile wohl Julian Edelman (grandios in der Postseason) und Stanley Morgan (grandios in der Regular Season) genĂŒgen. Kleines Trostpflaster fĂŒr Morgan: 2007 nahmen ihn die Patriots selbstverstĂ€ndlich in die Hall of Fame der Franchise auf. Und 2021 machte ihn die Professional Football Researchers Association zu einem Mitglied der "PFRA Hall of Very Good Class of 2021".
Running Back Antowain Smith (2001-2003)
Im American Football sind drei Jahre eine lange Zeit, aber fĂŒr den Legendenstatus normalerweise nicht ausreichend. Dennoch hinterlieĂ Smith in seinen drei Jahren als Running Back in New England seine Spuren â und was fĂŒr welche!Â
Die markanteste ist aber vielleicht nicht die eines Laufes fĂŒr Yards, sondern der Moment, als Kicker Adam Vinatieri im Super Bowl XXXVI das spielentscheidende Field Goal durch die gelben Torstangen kickte und Smith seine Freude nicht mehr zurĂŒckhalten konnte, wĂ€hrend er als erster Spieler vogelwild aufs Feld gerannt kam.

Antowain Smith war ein enorm wichtiger Teil dieses ersten Super-Bowl-Titels der Patriots. In seiner ersten Saison in New England lief er in der Regular Season fĂŒr 1.157 Yards and zwölf Touchdowns und packte in den Playoffs 204 weitere Yards oben drauf. Wichtiger als Zahlen aber war vielleicht, dass er die Offensive der Pats schulterte, als der junge Tom Brady sich gerade noch zurechtfinden musste.
In den Playoffs der Saison 2003 trug er nicht nur den Ball ĂŒber 252 Yards und zweimal in die Endzone, sondern auch die Patriots zum zweiten Titelgewinn im Super Bowl XXXVIII. Warum er dennoch bei vielen Fans unter dem Radar fliegt? Wir kennen es vom Fantasy Football: Running Backs der Patriots sind immer fĂŒr ein Monsterspiel gut. Doch bei Bill Belichick kann es an jedem Spieltag ein anderer LĂ€ufer sein, der fĂŒr 100 Yards und drei Touchdowns explodiert.

Dont'a Hightower (2012-heute)
Ohne Hightower hÀtten die Patriots mindestens zwei Super-Bowl-Titel weniger. Zu dieser Aussage komme nicht wenige Experten, wenn sie nach den unterbewerteten Spielern der vergangenen Jahre gefragt werden.
Beim Super Bowl XLIX erinnert sich jeder Fan sofort an die Interception von Malcolm Butler kurz vor Schluss direkt an der eigenen Endzone, die das Spiel beendete. Aber nur wenige Menschen erinnern sich auch an den vorherigen Spielzug, als die Seattle Seahawks beim ersten Versuch fĂŒnf Yards vor der Patriots-Endzone Marshawn Lynch mit dem Ball auf die Reise schickten. Eigentlich hatte Lynch freie Bahn zum Sieg. Doch in allerletzter Sekunde konnte sich der an der Schulter verletzte, auf die ZĂ€hne beiĂende Linebacker Dont'a Hightower von seinem Gegenspieler lösen und den Seahawks-Running-Back an der Ein-Yard-Linie von den FĂŒĂen holen. Nur dadurch konnte es einen Spielzug spĂ€ter ĂŒberhaupt zur legendĂ€ren Butler-Interception kommen.

Zwei Jahre spĂ€ter im Endspiel gegen die Atlanta Falcons war es erneut Hightower, der die Wende herbeifĂŒhrte. Mit noch knapp neun Minuten auf der Uhr im vierten Quarter und 16 Punkten RĂŒckstand fanden sich die Patriots einmal mehr in der Verteidigung wieder. Den Falcons fehlte in der eigenen HĂ€lfte beim dritten Versuch ein Yard fĂŒr das neue First Down, als Hightower Atlantas Quarterback Matt Ryan sackte, den Ball frei schlug und seinem Team eine Chance gab, den RĂŒckstand zu verkĂŒrzen. WĂ€hrend die Falcons sich von diesem Schreck nicht mehr erholten, punkteten die Patriots â und drehten das verloren geglaubte Spiel auf wundersame Weise.
Offensive Tackle Sebastian Vollmer (2009-2016)
Kein Spielmacher ist erfolgreich ohne eine Offensive Line, der er vertrauen kann. Wenn's um Gehalt, Lob und Lorbeeren geht, steht der Quarterback in der Regel an erster Stelle, doch ohne seine groĂen, breiten Jungs wĂ€re er in vielen Situationen komplett aufgeschmissen. Bei den Patriots fallen dann Namen wie Nate Solder, Matt Light oder Bruce Armstrong.

Ein Name, der bei US-Fans nicht so oft gefallen sein dĂŒrfte, wĂ€hrend in Deutschland nahezu jeder NFL-AnhĂ€nger ihn kennt, ist Sebastian Vollmer. Der Offensive Tackle beschĂŒtzte zwischen 2009 und 2016 die Flanken seines Quarterbacks Tom Brady â und das oft richtig gut.
Zwischen 2009 und 2014 bewegten sich seine Noten bei Pro Football Focus stets im Bereich zwischen gut und sehr gut. FĂŒr eine Teilnahme am Pro Bowl, dem All-Star-Spiel der NFL, reichte es dennoch nie. Die Teilnahme wird auch durch ein Fanvoting entschieden und die deutschen Fans konnten die amerikanischen damals wohl noch nicht nachhaltig von der Klasse ihres Landsmannes ĂŒberzeugen.
Wide Receiver Troy Brown (1993-2007)
"Mr. Patriot" darf in dieser Liste nicht fehlen. Denn obwohl Troy Brown als Spieler einen sehr einprĂ€gsamen Spitznamen hatte, geriet er nach seiner Karriere bei vielen Fans ein wenig in Vergessenheit. Dabei war der Name Programm: Nach 15 Jahren in Foxborough hĂ€ngte der Receiver 2008 die Schuhe an den Nagel â und nahm Rekorde als Offensiv- und Defensivspieler sowie Special Teamer mit in den wohlverdienten Ruhestand.

Brown war ĂŒberall zu finden. Bis heute haben nur zwei Patriots (Wes Welker und Julian Edelman) mehr BĂ€lle gefangen. Seine Punt Returns sind weiterhin Franchise-Highlights. Und selbst in der Defensive hinterlieĂ er einen bleibenden Eindruck. Brown ist der einzige NFL-Spieler mit mindestens 500 Catches, 250 Punt Returns und einer Interception.
Trotz seiner SchlĂŒsselrolle auf dem Weg zu drei Super-Bowl-Siegen wurde Brown nur einmal in den Pro Bowl gewĂ€hlt. Immerhin: Die Patriots nahmen ihn 2012 in die Patriots Hall of Fame auf â und selbst heute prĂ€gt er die Franchise noch: als Coach der Wide Receiver.













