Die Offensive der Patriots ist wieder in vertrauten Händen! Mit Bill O'Brien hat sich Head Coach Bill Belichick einen erfahrenen Trainer und alten Bekannten an die Seitenlinie geholt. Der neue Offensive Coordinator formte die Patriots zwischen 2009 und 2011 zu einem der offensivstärksten Teams der Liga. Und genau da will New England wieder hin.
Hier erfährst du, warum Patriots-Fans sich beim Frankfurt Game im November gegen die Indianapolis Colts auf eine runderneuerte Offensive freuen dürfen.
1. Bill O'Brien macht eine Offensive zur Touchdown-Fabrik
Bill O'Brien (kurz BOB) bringt jede Menge Erfahrung mit nach New England. Sieben Jahre lang war er Head Coach der Houston Texans. Danach war er zwei Jahre lang Offensive Coordinator und Trainer der Quarterbacks an der University of Alabama, einer der erfolgreichsten College-Mannschaften der letzten zehn Jahre.
Überall hat BOB Spuren hinterlassen: Unter ihm als Offensive Play Caller war New Englands Angriff zwischen 2009 und 2011 immer in den Top Ten der NFL. In Houston führte O'Brien die Texans als Cheftrainer viermal in die Playoffs.
Auch dank seiner Spielzüge hatte Tom Brady 2011 eine historische Saison mit 5.235 Yards und 39 geworfenen Touchdowns. Im selben Jahr hatte Tight End Rob Gronkowski seine wahrscheinlich spektakulärste NFL-Saison mit 17 Touchdowns und 1.327 Receiving Yards. Noch heute schwärmt Gronk von den Fähigkeiten O'Briens:
"Ich liebe Bill O'Brien und ich habe es geliebt, für ihn zu spielen", sagte Gronkowski in einem Interview mit NFL-Expertin Kay Adams. "Ich liebe die Energie, die er mitbringt. Er motiviert dich dazu, jeden Tag besser zu werden und Big Plays zu machen. Er ist der Richtige, um die Patriots zu alter Stärke zu führen."
2. O'Brien ist ein Quarterback-Flüsterer
Bei seinem ersten Engagement in New England arbeitete sich Bill O’Brien regelrecht nach oben. Er war Offensive Assistant, Receivers und Quarterbacks Coach und verantwortete schließlich als Offensive Play Caller die Spielzüge der Patriots. Head Coach Bill Belichick schätzt seine Qualitäten und weiß, wie erfolgreich die Patriots-Offensive unter ihm sein kann.
"Ich freue mich darauf, wieder mit Bill zu arbeiten", sagte Bill Belichick nach dessen Verpflichtung. "Er ist ein hervorragender Trainer."
Bei all seinen Stationen hat O'Brien bewiesen, dass er in der Lage ist, das Optimum aus seinem Quarterback herauszuholen. Egal, ob es ein klassischer Spielmacher wie Tom Brady ist, der hauptsächlich den Ball wirft, oder ob es ein mobiler Quarterback wie beispielsweise Deshaun Watson in Houston ist. An der University of Alabama hat O'Brien außerdem gerade erst aus dem talentierten Quarterback Bryce Young den besten Spieler im College Football und ersten Pick im NFL Draft 2023 geformt.
Auch wenn die AFC East aktuell eine der schwersten Divisions innerhalb der NFL ist, so dürfen sich die Fans berechtigte Hoffnung machen, dass Quarterback Mac Jones in seinem dritten Profi-Jahr einen gewaltigen Schritt nach vorne macht.
"Ich denke, es geht um Verantwortung und die startet bei mir", sagte Jones vor dem Start des Trainingslagers. "Die Trainer haben uns [2022] alles gegeben, was sie haben. Sie haben alles getan, um uns in die Lage zu versetzen, zu gewinnen. Ein wesentlicher Grund für das schwache Abschneiden war ich."
Mit Bill O'Brien hat Mac Jones nun einen erfahrenen Mann an seiner Seite, der ihn erfolgreich durch die Höhen und Tiefen einer NFL-Saison navigieren wird.
3. O'Brien bringt College-Dynamik ins Angriffsspiel
Mac Jones und Bill O'Brien haben zwar noch nie zusammengearbeitet, trotzdem verbindet sie eine emotionale Erfahrung. Als Quarterback bzw. als Offensive Coordinator waren Jones und O'Brien Teil der Alabama-Experience. Aus erster Hand haben sie erlebt, wie es sich anfühlt, den Angriff des erfolgreichsten College-Footballteams der letzten zehn Jahre anzuführen.
Jones glänzte in der Alabama-Offensive 2020 und gewann die nationale College-Meisterschaft, bevor er den Sprung in die NFL schaffte. O'Brien dirigierte die Alabama-Offensive von 2021 bis 2022 und führte das Team 2021 erneut ins College-Football-Endspiel. Nun kombinieren beide ihre College- und NFL-Erfahrungen, um neu anzugreifen. Wie das aussehen könnte?
In Alabama hat O'Brien bereits gezeigt, wie er mit seinen Receiver-Formationen für jede Menge Frust beim Gegner sorgen kann. Dort stellte er seine Ballfänger vor Beginn des Spielzugs immer wieder in kleinen Grüppchen auf, um die Verteidiger zu verwirren und die Zuordnung zu erschweren. Auf diese Weise entlarvte er die Schwächen vieler Defensiven.
 Mit Neuzugang JuJu Smith-Schuster, Routinier DeVante Parker und dem schnellen Tyquan Thornton als Receiver sowie dem äußerst athletischen Tight End Mike Gesicki, den die Pats vom Erzrivalen Miami abgeworben haben, verfügt Jones 2023 über einen Pool an Ballfängern, der viele Gegner vor gehörige Probleme stellen dürfte.
In Rhamondre Stevenson hat Bill O'Brien außerdem einen großgewachsenen und dynamischen Running Back, der 2022 insgesamt auf 1.461 Yards als Läufer und Receiver kam. Inwiefern die im College so beliebte Run-Pass-Option (RPO) von Bill O'Brien auch für die Pats-Offensive übernommen wird, zeigt sich vielleicht bereits in der Preseason.
Bei der RPO dreht sich der Quarterback zu Beginn eines Spielzugs zum Running Back, beobachtet die Verteidigung und wartet bis zum allerletzten Augenblick, ob er den Ball an den Läufer übergibt oder doch lieber selbst den Angriff einleitet. Ein Verwirrspiel, das schon den ein oder anderen NFL-Verteidiger zur Verzweiflung gebracht hat.